Wissenswertes aus Barking and Dagenham – März 2022, Teil 2
Ein ganz anderer Wald
Freiwillige Helfer haben begonnen, in Barking and Dagenham einen „Wald des Dankes“ zu pflanzen. Er soll erinnern an den großen Einsatz der Mitarbeiter des Nationalen Gesundheitsdienstes während der Pandemie. Doch es wird ein ganz anderer Wald als man ihn kennt.
Insgesamt 28.000 Bäume und Sträucher werden in die Erde gebracht, aber 30mal dichter gesetzt als üblich. Das soll bewirken, dass die Pflanzen zehnmal schneller wachsen, und das ohne Chemikalien und Dünger. Schon nach vier Jahren soll die Pflanzung das 30fache an Kohlendioxid aufnehmen.
Eine andere „Aufforstung“ gab es am Fluss Roding, ebenfalls mit Freiwilligen. 60 halbwüchsige Bäume wurden im Uferbereich in zehn Gruppen gepflanzt. Insgesamt 20.000 £ stehen für die Renaturierung aktuell zur Verfügung.
Am Pranger
Unsere Partnerstadt scheut nicht davor zurück, Menschen an den Pranger zu stellen, wenn ihr Benehmen zu wünschen übrig lässt. Das gilt vor allem beim Umgang mit Müll aller Art. Schon eine weggeworfene Zigarettenkippe kann erheblichen Ärger bringen.
Ein Beispiel: Ein Mann aus Kent, der im Informationsdienst der Stadt und in der Zeitung mit Namen und Wohnort genannt wird, hat seine Abfälle in eine fremde Tonne geworfen an einem kameraüberwachten Platz. Dafür gab es 300 £ Strafe. Weil die nicht pünktlich gezahlt wurden, ging die Sache vor Gericht. Da wurden daraus 500 £ Strafe plus 300 £ für die Stadt und 50 £ Säumnis-Zuschlag.
Gleich auf der nächsten Seite ist zu lesen, dass eine namentlich genannte Firma einen Container ohne Erlaubnis auf die Straße gestellt hatte: 1153 £.
Mit dem Boot zur Arbeit
Noch in diesem Jahr soll Barking einen eigenen Pier an der Themse bekommen. Dafür werden über 7 Millionen £ investiert; die Pfahlgründung ist beinahe abgeschlossen.
Bei diesem Projekt geht es nur nebenbei darum, Touristen bis in den Osten Londons zu bringen. Die Themse-Clipper sollen vielmehr eine zusätzliche Verbindung zur City schaffen, für die Menschen in den 10.000 neuen Wohnungen, die im Stadtbereich Riverside entstehen. Besonders interessant dürfte die Verbindung mit Greenwich und Canary Wharf sein, wo viele Arbeitsplätze entstanden sind.
Ebenfalls in diesem Jahr soll die neue Overground Station für Riverside eröffnen.
Fahrrad-Festival im Zeichen der Gleichberechtigung
Der Barking and Dagenham Cycling ‚Club plant für den 21. Mai 2022 erstmals ein Fahrrad-Festival mit Rennen und anderen Angeboten, die alle im Zeichen der Gleichberechtigung von Frauen und Männern stehen. Bei den Rennen fahren Männer wie Frauen die gleichen Distanzen, und es gibt gleiche Preise.
Nur auf die Frauen wartet allerdings der Mary Wollenstein Cup. Er ist benannt nach einer Frauenrechtlerin des 18. Jahrhunderts, die in Barking lebte, weshalb die Initiatoren des Festivals ihre Stadt als die Wiege des Feminismus‘ sehen. Zentrum des Geschehens wird Abbey Green sein.
Ein Quartier wird umgemodelt
Wer vor Jahren mit dem Schüleraustausch oder mit den vom Jugendamt zusammengestellten Gruppen nach Barking and Dagenham gereist ist, der wusste: Wo die vielen kleinen ähnlichen Reihenhäuser stehen, ist Dagenham; wo die großen Wohntürme nicht weit vom Bahnhof stehen Barking.
Das Gascoigne-Quartier mit den 17 Wohn-Hochhäusern war über die Jahre in Verruf gekommen, weshalb die Nachkriegs-Architektur mit und mit weichen musste. In mehreren Abschnitten wurde ab 2018 abgerissen und von Grund auf neu gebaut. Jetzt gab es hier wieder einen Startschuss, für den östlichen Bereich des Stadtteils mit 1500 Wohnungen. Im westlichen Teil sind 850 Wohnungen weitgehend fertig.